+ + „Piloten befürchten… starke Sicherheitsmängel…“ + +

Piloten als billige Subunternehmer für Fluggesellschaften

Immer mehr Fluggesellschaften wollen Piloten mit Dumpinglöhnen abspeisen.
Piloten arbeiten nicht mehr so, wie man das vielleicht glaubt. Vor allem Berufseinsteiger müssen sich oft selbstständig machen und als Subunternehmer für Fluggesellschaften zu Dumpinglöhnen arbeiten. Sogar Leiharbeit oder sogenannte Nullstunden-Arbeitsverträge ohne Grundgehalt verbreiten sich immer weiter. Auch in Sachen billigem Flugpersonal werden Unternehmen immer kreativer.

Wir leben in einer Zeit, in der Unternehmen immer weniger für ihre Angestellten bezahlen wollen. Es werden verstärkt Freiberufler engagiert oder Mitarbeiter mit Verträgen abgespeist, die man nur als unverschämt bezeichnen kann. Arbeit scheint immer weniger wert zu sein. Davon sind selbst Piloten nicht ausgenommen.

Dumpinglöhne für Piloten
Wer an Piloten denkt, der hat sicher die Vorstellung, dass diese sehr gut verdienen. Doch dies ändert sich inzwischen schnell. Der junge Co-Pilot Erik Fengler hat sich gegenüber n-tv geäußert und erklärte, dass man als Berufsteinsteiger bei immer mehr Fluggesellschaften nicht auf einen Festvertrag hoffen darf. Vielmehr wollen die Unternehmen, dass man sich selbstständig macht und als Subunternehmer arbeitet. Bezahlt werden dann nur die Flüge, nicht aber Urlaubs- oder Krankheitstage.
Die Universität Gent führte auch eine Studie durch, derzufloge von 6.633 befragten, europäischen Piloten 16 Prozent kein typisches Beschäftigungsverhältnis haben. Insbesondere die Fluggesellschaften Ryanair, Norwegian und Wizz Air legen besonders viel Wert auf Kreativität im Umgang mit Arbeitsverträgen und der Anstellung von Piloten und Co-Piloten. Schlecht verdienen diese dadurch zwar nicht – in guten Monaten sind es laut Erik Fengler durchaus 5.000 Euro brutto gewesen – doch von den fünfstelligen Beträgen festangestellter Piloten ist er damit noch weit entfernt. Zudem muss er für Versicherung selbst aufkommen.

Auf dem Verkehrspilotentag in Frankfurt prangerte Dirk Polloczek vom europäischen Pilotenverband ECA diese Umstände an und erklärte, dass kaum ein Berufseinsteiger drumherum kommen würde, bei einem Billigfluganbieter zu unfairen Arbeitsbedingungen anfangen zu müssen. Hinzu kommt, dass Fluggesellschaften auch das Personal zu möglichst günstigen Bedingungen im Ausland – meist in Asien – anstellen. Piloten selbst hätten auch keine Entscheidungsfreiheit mehr, was die Zuverlässigkeit des Bordpersonals oder die Menge an Sprit an Bord angehen würde. Auch dies würde alles nach möglichst kostengünstigen Gesichtspunkten in den Büros der Unternehmen entschieden. Piloten befürchten daher starke Sicherheitsmängel durch möglichst geringe Kosten. Man benötige dringend einheitliche Sozialvorschriften für den Luftverkehr. Doch das ist wieder mit höheren Kosten verbunden und wird den Fluggesellschaften nicht gefallen. /ab

Quelle: http://www.gulli.com/news/25930-piloten-als-billige-subunternehmer-fuer-fluggesellschaften-2015-04-24

Nur ein Beispiel der letzten Tage: Flugpassagiere werden an Bord ohnmächtig – Pilot geht in 9000-Meter-Sturzflug“

http://www.focus.de/panorama/welt/75-menschen-nach-notlandung-wohl-auf-weil-passagiere-an-bord-ohnmaechtig-wurden-pilot-geht-in-9000-meter-sturzflug_id_4633158.html

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